Grunderwerbsteuer ab 2014 auf Rekordhoch
Eine Reihe von Bundesländern hat zum Jahresanfang die Grunderwerbsteuer weiter erhöht. Wie andere Steuern auch dient dies natürlich vorrangig zum Stopfen der Schuldenlöcher der Länder.
Grunderwerbsteuern ab 01.01.2014
Bundesweit gibt es nur noch zwei Bundesländer, Bayern und Sachsen, die eine Grunderwerbsteuer von nur 3,5 Prozent erheben. Bis zum Jahr 2006 galt dieser Steuersatz bundesweit einheitlich:
- Baden-Württemberg: 5 Prozent
- Bayern: 3,5 Prozent
- Berlin: 6 Prozent (aktuell: 5 Prozent)
- Bremen: 5 Prozent (aktuell: 4,5 Prozent)
- Brandenburg: 5 Prozent
- Hamburg: 4,5 Prozent
- Hessen: 5 Prozent
- Mecklenburg-Vorpommern 5 Prozent
- Niedersachsen: voraussichtlich 5 Prozent (aktuell: 4,5 Prozent)
- Nordrhein-Westfalen: 5 Prozent
- Rheinland-Pfalz: 5 Prozent
- Saarland: 5,5 Prozent
- Sachsen: 3,5 Prozent
- Sachsen-Anhalt: 5 Prozent
- Schleswig-Holstein: 6,5 Prozent (aktuell: 5 Prozent)
- Thüringen: 5 Prozent
Allerdings ist trotz der niedrigen Grunderwerbsteuer in Bayern der Immobilienkauf gerade in der Landeshauptstadt am teuersten. München ist auch 2013 der mit Abstand teuerste Wohnimmobilienstandort Deutschlands. Durchschnittlich 13,61 Jahreseinkommen werden in München für ein freistehendes Haus bezahlt.
In einem WELT-Artikel vom 02.01.2014 wird zur Anhebung der Grunderwerbsteuer in verschiedenen Bundesländern der Präsident des Immobilienverbands Deutschland (IVD), Jens-Ulrich Kießling zitiert:
„Statt eines Wettbewerbs um die günstigsten Steuersätze ist ein Wettlauf um die höchsten Steuersätze entstanden“.
Denn neben der hohen Verschuldung der Bundesländer sieht er eine Ursache für diesen „Wettlauf“ darin, dass nach den Regeln des Länderfinanzausgleichs die Länder ihre Steuersätze erhöhen müssen, um nicht Einnahmeverluste infolge niedrigerer Steuern selber tragen zu müssen.
Mit der Verschuldung steigt Grunderwerbsteuer
Das Statistische Bundesamt hat für die Länder und Kommunen zum Ende des Jahres 2012 folgende Pro-Kopf Verschuldung in Euro errechnet:
Sachsen: 2.302
Bayern: 3.384
Baden-Württemberg: 6.537
Mecklenburg-Vorpommern: 7.591
Thüringen: 8.498
Niedersachsen: 8.813
Brandenburg: 8.877
Hessen: 9.834
Sachsen-Anhalt: 10.556
Rheinland-Pfalz: 11.164
Schleswig-Holstein: 11.444
Hamburg: 14.273
Nordrhein-Westfalen: 14.699
Saarland: 16.077
Berlin: 18.213
Bremen: 30.155
Angesichts dieser Zahlen erscheint die Erklärung von Jens-Ulrich Kießling wohl sehr plausibel. Zudem erscheint es plausibel, warum gerade auch in Sachsen Immobilien sehr begehrt sind.
Quelle: WELT, 02.01.2014
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